Wie der Profit zum Berg kam | © Michi Nordlicht/Pixabay | Cantus Theaterverlag
Komödie / Sketche

Wie der Profit zum Berg kam

Autor: Linda Entz
Besetzung: Damen 3 / Herren 4
Dauer: 60–80 Min.

Cantus Empfehlung: Sehr flexible Besetzungsmöglichkeiten.

Seit 1873 die evangelische Kirche eines Bergdorfes niedergebrannt ist, benutzen die evangelische und die katholische Gemeinde gemeinsam, aber nicht eben einträchtig ein Kirchengebäude: Sankt Jakob. Dieses soll aus Geldnot verkauft werden. Als es ein Diamantenräuberpärchen samt Beute in das Dorf verschlägt, wollen sowohl der katholische Priester als auch die evangelische Pastorin ihnen die Diamanten abjagen, um die Kirche kaufen zu können und die andere Gemeinde loszuwerden. Doch da sind auch noch eine verliebte Kellnerin, der Pastorinnensohn, der gern katholisch wäre, und ein Kommissar …

Besetzungsliste

Besetzung:

  • 3 Hauptrollen weiblich, außerdem mindestens 5 weitere als Statisten/Chorsänger
  • 4 Hauptrollen männlich, außerdem mindestens 5 weitere als Statisten/Chorsänger

Rollen:

  • Priester
    streitbar und von heimlichen Neidgefühlen auf die protestantische Kirche im allgemeinen und im besonderen erfüllt; hält nichts von Ökumene und Atheisten; würde alles tun, um “seine” Kirche zu retten
  • Pastorin
    sehr engagiert im kirchlich-sozialen Bereich und im Umweltschutz; energisch; ignoriert in ihrem Engagement jedoch manchmal die tatsächlichen Bedürfnisse anderer; alleinerziehend
  • Andreas
    Heranwachsender, der sich von seiner Mutter nicht genügend beachtet und verstanden fühlt; aus Protest gegen das, wofür sie steht, und auf der Suche nach seiner religiösen Identität, will er konvertieren; im übrigen Durchschnittsjugendlicher, der Musik, Fernsehen und seine Ruhe will
  • Asta
    heimlich in den Priester verliebt, dem sie zwar aus Gründen der Schicklichkeit eher reserviert begegnet, für den sie aber alles tun würde
  • Räuberpärchen
    nahezu versehentlich kriminell geworden und eher planlos; werden unversehens zum Spielball der anderen; stehen jedoch fest zueinander und sind sehr verliebt
  • Kommissar
    sachlich und von ruhiger Autorität

Ausführliche Synopsis

1. Szene: Außenbereich vor Gasthof u. Kirche. Vorstellung von 6 Rollen in der Reihenfolge: Priester; Kellnerin Asta; Pastorin; ihr Sohn Andreas; das Räuberpärchen. Außerdem gg. Ende der Szene mindestens 10 Statisten als Touristengruppe. Das Grundproblem, der drohende Verkauf der Kirche, wird deutlich; außerdem Andreas‘ Konversionswunsch, von dem seine Mutter noch nichts weiß; und Astas Schwärmerei für den Priester. Am Schluss dieser Szene nimmt die Pastorin die Diamantenräuber in ihr Haus auf, weil sie sie mit Greenpeace-Aktivisten verwechselt, die sie unterstützen möchte.

2. Szene: In Andreas‘ Jugendzimmer. Hier werden die vermeintlichen Greenpeace-Aktivisten untergebracht. In ihrer Abwesenheit finden erst Andreas und der Priester, später die Pastorin die Diamanten. Durch diverse Hindernisse gelingt es keinem, sie an sich zu nehmen. Asta wird als Mitwisserin vom Priester zum Schweigen verpflichtet. Gegen Schluss der Szene Auftritt des Kommissars, der nach den Räubern sucht, jedoch von Pastorin und Sohn keine Auskunft erhält.

3. Szene: In der Kirche. Getrennt voneinander versuchen die Pastorin und der Priester den Räuber bzw. seine schwangere Freundin zu erpressen. Als die vier aufeinandertreffen, kommen auch noch der ev. und der kath. Chor für eine zum gleichen Termin anberaumte Probe dazu. Gesangsduell und Abgang der Chöre. Die Erpressung der Räuber wird dann durch den Kommissar und Andreas verhindert. Letzterer hat herausgefunden, dass die Diamanten tatsächlich für die ökumenische Zukunft beider Kirchengemeinden bestimmt sind. Festnahme der Räuber. Der Priester erschießt sich.

CANTUS Kommentar

Im fiktiven Mikrokosmos eines Bergdorfes werden mit einem Augenzwinkern Problemfragen der großen Kirchen thematisiert: Ökumene, Toleranz, Zölibat, Kirchenschließungen.

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