Königsmörder küsst man nicht
Buch und Gesangstexte von Claus Martin // Musik von Jacques Offenbach und Johann Strauß
Autor: Claus MartinBesetzung: Damen 2 / Herren 2
Dauer: abendfüllend
Cantus Empfehlung: Spielbar für erfahrenes Amateurtheater und Profitheater.
Besetzungsliste
Vier Darsteller – 12 Tote
Das Stück kommt mit vier Darstellern aus (2D, 2H), die alle 23 Rollen des Stückes im schnellen Wechsel spielen.
Ausführliche Synopsis
Schon die Wahl einer der finstersten Tragödien der Weltliteratur als Gegenstand der Persiflage macht deutlich, daß Parodie und schwarzer Humor die bestimmenden Elemente dieser frechen Komödie sind. Die Spielweise orientiert sich an den Techniken des Elisabethanischen Theaters bzw. der italienischen Commedia dell’arte und ist gewissermaßen in der Grundanlage des Stückes bereits enthalten: Die etwa 20 Rollen verteilen sich auf nur vier Darsteller, von denen jeder also in schnellem Wechsel mehrere Rollen spielen muß. Daraus ergibt sich ein hohes Tempo sowie eine starke Betonung des spielerischen Aspekts: Durch die notwendigen sehr schnellen Umzüge ist jede Form von „naturalistischem“ Theater von vornherein unmöglich, der Vorgang der Verkleidung kann und soll dem Zuschauer nicht verborgen werden (insbesondere da die Rollen teilweise geschlechterübergreifend angelegt sind, so daß gelegentlich Frauen auch Männer spielen und umgekehrt).
Entweder man spielt das Stück in einer Bearbeitung für Kammerorchester, evtl. in einer originellen Instrumentation, oder nur mit Klavier. Eine Bearbeitung für Klavierquartett (Vl, Vla, Vcl, Klavier) liegt bereits vor.
Das Stück trägt die Gattungsbezeichnung „Operettical“: Wie in Musical und Operette gipfeln die Szenen mit gesprochenen Dialogen jeweils in gesungenen Musiknummern. Während aber die Textgestalt völlig neu ist und sich nur parodistisch auf Shakespeare bezieht, wurde bei der Musik ausschließlich auf bestehende Musik aus dem Bereich der klassischen Operette zurückgegriffen (hauptsächlich Jacques Offenbach, zwei Nummern von Johann Strauß). Diese Musiknummern wurden jedoch nicht lediglich als Zitate eingebaut, sondern mit völlig neuen Texten versehen, so daß sich für den Zuhörer der Eindruck eines eigenständigen Stückes mit eigens dafür komponierten Musiknummern ergibt.
Ausgangspunkt war folgende Überlegung: Offenbach hat wunderbare, spritzige, sehr freche Operetten geschrieben (die ja thematisch auch des öftere Klassikerparodien waren). Leider geht durch die entsetzlich altbackenen Übersetzungen, die in Deutschland benutzt werden, diese Qualität meist verloren, so dass Offenbachs Meisterwerke in Deutschland in der Regel sehr bieder wirken. Die neuen Texte sind deutsche Originaltexte, sie funktionieren in der deutschen Sprache und werden gerade dadurch Offenbachs Originalen häufig gerechter als das gedrechselte Libretto-Deutsch gängiger Übersetzungen. Während Offenbach-Komödien üblicherweise allenfalls ein genügsames Schmunzeln hervorrufen, erreicht man mit diesem Stück Offenbachs eigentliches Ziel: Das Publikum lacht sich schlapp.
Jacques hätte es geliebt!!
Pressestimmen
„Das Konzept setzt auf leichte, spritzige Unterhaltung. Der klassische „Hamlet“ ist zwar Ausgangspunkt der operettenhaften Persiflage, doch auch weitere Shakespearsche Werke werde zu einer wilden Mixtur verarbeitet.
Schwungvolle Ensemble-Nummern, rabenschwarzer Humor – bei „Königmörder küsst man nicht“ hagelte es im Publikum ob der flotten Gags Lachsalven“
Esther George, Hanau Post
Cantus Kommentar
Der szenische, komödiantische Aspekt steht dabei im Vordergrund. Optimal sind daher Schauspieler mit guten Gesangsstimmen – oder aber Sänger, die über ein außerordentliches schauspielerisches Talent verfügen.
Das Stück eignet sich aufgrund der bewusst intimen Form am besten für kleine Spielstätten.