Macbeths Hexen treiben ihr Unwesen, freuen sich über jede Schandtat, die sie vollbringen können und um jedes Unglück, das geschieht. Ihr Begriff vom Guten ist verdreht, denn das Böse ist für sie schön. Sie lieben es, wenn Gerüchte in die Welt gesetzt werden und Angst die Menschen zu Aufrüstung und Abwehr treibt. Sie freuen sich über Kriege und Verzweiflung und obwohl sie immer wieder düstere Szenen heraufbeschwören, fühlen sie sich nicht verantwortlich. Die personifizierte und vergehende Zeit kämpft gegen die Hexen und das, scheinbar von ihnen verursachte Leid an und schließlich stellt sich heraus, dass nur die Menschen selbst alles zum Guten wenden können. Nämlich dann, wenn sie es zulassen, dass durch Lachen, Liebe und Poesie die Hexen verstummen und wieder Wärme einkehrt an die Orte, wo Tyrannen Willkür walten lassen.
Mit Passagen aus Shakespeare-Stücken, die nahtlos überwiegend in Reimform mit dem Text im Ganzen verschmelzen, nimmt sich das Stück Zeit für Shakespeare und gibt einen aktuellen, unterhaltsamen Einblick in altbekannte Stücke. Dabei führen die drei Hexen in ihrem Kampf gegen die personifizierte Zeit rasant durch das Stück und machen es, trotz der ernsten Themen zu einer Komödie. Sie klären das Publikum innerhalb ihrer skurril witzigen Gesprächen und wirren Vorhaben über Inhalte und Zusammenhänge der Shakespeare-Werke auf und setzen neue Akzente in einer eigenen Handlung. Die eingefügten und zum Teil verfremdeten Szenen aus Shakespeare-Stücken werden in die Handlung einbezogen und miteinander in Bezug gesetzt.
Dadurch lernt das Publikum Shakespeare kennen oder erkennt die Stücke wieder, die in neuem Zusammenhang innerhalb einer übergeordneten Handlung auf die Missstände der Welt hinweisen, während das Stück auf humorvolle Art zu Eigenverantwortung aufruft.
Mehr zu Zeit für Shakespeare finden Sie in den Theatertexten des CANTUS Verlags.