Jesus von Nazareth tritt 2000 Jahre nach seinem Tod als Vortragsredner vor leeren Bänken auf.
In mehreren kurzen Kapiteln geht der Namensgeber der christlichen Religion zu älteren Aussagen auf Distanz und konfrontiert sie mit Narrativen, die er einer veränderten Gegenwart für angemessener hält. Es entspinnt sich ein fiktiver Dialog mit der abwesenden Gemeinde, den er mit Darstellergeschick zu beleben weiß.
Immer besessener reflektiert er die Hintergründe der staatlich angeordneten Kontaktsperren. Er hält sie für kleingläubig und gibt der Amtskirche eine Mitschuld, weil sie, anstatt dem Staat eine Antwort des Gottvertrauens entgegenzusetzen, ihn in seiner angsterzeugenden Politik unterstützt.
Bei allen harschen Tönen entwirft Jesus am Ende das versöhnliche Bild einer psychisch und sozial wieder genesenen Gesellschaft.
Mehr zu Ich, Jesus Christus, widerrufe finden Sie in den Theatertexten des CANTUS Verlags.